Maui 26.12.16. - 02.01.17.

26.12.16 (Ilona)

 

Nach einem turbulenten, aber zum Glück nur 45 min langen Flug sind wir bei unserer dritten Insel in Hawaii gelandet.

Ich habe Mühe mit den Turbulenzen und kralle mich mit meinen schweissigen Händen jeweils an Philip fest. Wenn er während dem Flug zur Abwechslung nicht schläft, macht er dann meistens blöde Witze, dass dies nur die abbrechenden Flügel oder so seien. Dies ist mir nicht wirklich eine grosse Hilfe und ich sage dann immer: „Hööör uuuuf“. Worauf er antwortet: „Nei nei Müsli, muesch kei Angst ha, sind nur d'Rädli abgheit... :-)“

Maui  ist mit einer Fläche von 1883 km² die zweitgrösste Insel und hat ca. 144`444 Einwohner.

Die dominierenden Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft und der Tourismus.

Das es eine absolute Touristenlieblingsdestination ist bemerkten wir schnell, denn es ist schweineteuer.

Eine Unterkunft spontan bekommt man zwischen 200 und ohne Witz, 40`000 Franken pro Nacht.

Ja, dies hätte dann unser Reisebudget leicht überzogen.

Einfach und unkompliziert konnten wir aber auf ein grösseres Auto, einen Dodge Familyvan, umbuchen und hatten so unser gemütliches und günstigeres zuhause gefunden.

Los ging es in den nächsten Walmart um uns mit dem wichtigsten wie z.B. eine Luftmatratze auszurüsten.

Wir hatten keine Ahnung wie das in Maui mit wildcampen ist, aber spontan wie wir es mögen, fuhren wir in den Süden und erkundeten einfach mal die Umgebung.

An der Küste entlang gibt es immer wieder kleine Strandplätze und wenn sie kein spezifisches Schild haben kann man dort, solange man als Tourist nicht wochenweise am gleichen Platz ist, problemlos campen. Man sieht auch einige Menschen die an der Küste so leben, da es das ganze Jahr durch warm ist, geht das problemlos.

Öffentliche Toiletten und Strandduschen findet man in nahegelegenen Parks.

Nach ein wenig suchen im dunklen, fanden wir einen gemütlichen Platz unter Bäumen direkt am Meer und richteten uns ein. Philip meinte, dass wir keine Pumpe für die Luftmatratze brauchen und er diese dann schon aufblase. Nachdem er dann aber einige Minuten, ohne sichtbare Veränderung, in die grosse Matratze hineinpustete musste er es einsehen.

Wie er halt ist, hatte er schnell eine Idee und verwendete die Lüftung des Fahrzeuges um die Matratze zu 90% zu füllen.

Kaum hingesetzt fuhr ein junger Amerikaner namens Alex mit seinem Roller hin.

Er verbringe ein Jahr auf Hawaii und arbeite auf dem Bau. Sein zuhause ist seine Hängematte, die er dann auch gleich aufhing.

Wir tranken zusammen ein Bier und plauderten eine Weile.

27.12.16 (Ilona)

 

Da wir gutes Internet brauchten um uns über Maui noch ein wenig schlau machen zu können hingen wir eine Weile im Mc Donalds herum. Ja es gibt bestimmt gemütlichere Plätze.

Daraufhin fuhren wir nach Lahaina. Dies ist eine alte Walfänger und Plantagenstadt und war im Jahre 1820 bis 1845 die Hauptstadt. Sie ist direkt am Meer und beherbergt viele Restaurants und Tourbüros. Da wir die Humpback Whales noch nicht so sahen wie wir es uns wünschten, buchten wir mit Freude mal wieder eine Tour.

Danach setzten wir uns im Banyan Tree Park auf eine Bank. Wir haben den Baum ja bereits in Oahu beschrieben. Dieser war um einiges grösser und bedeckte einen ganzen Park. Ja, man kann wirklich vor lauter Wald den Baum nicht mehr sehen.

Die anschliessende Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz bei einem Beachpark.

28.12.16 (Ilona)

 

Gut ausgeschlafen fuhren wir in den Norden zur Honolua Bay und gingen in dieser unglaublich schönen Unterwasserwelt schnorcheln.

Um 13.00 ging es zurück in den Süden nach Lahaina wo unsere Whalewatching Tour begann.

Es war super eindrücklich, denn wir sahen zum ersten mal viele Humpback Whales und das unglaublich nahe. Auch Delfine waren unterwegs und schwammen, besonders den jungen Walen, voraus. Die Humpback Whales erreichen eine Körpergröße von 12 bis 18 Metern und wiegen zwischen 25 und 45 Tonnen.

Das warme Flachwasser das die hawaiianische Inseln umgibt ist ein beliebtes Ziel für die Wale. Ca. zwei drittel aller Buckelwale im Nordpazifik kehren nach Hawaii zurück, um ihre Kälber zu gebären und gross zu ziehen. Die Wale legen die etwa 4` 800 km lange Strecke zwischen dem Golf von Alaska und Hawaii in weniger als zwei Monaten zurück, um in Hawaii einen langen Aufenthalt von Dezember bis Mai zu verbringen. Die Rückkehr wird mehr als eine Art Heimkehr betrachtet, denn sie werden in hawaiianischen Gewässern geboren und daher als Eingeborene gesehen. Viele Einheimische glauben, dass die Wale Beschützer von Familien sind und sie so mit grossem Respekt behandeln.

Gegen Abend machten wir uns auf den Weg zum 3000m hohen Haleakala Krater welcher sehr beliebt für Sonnenauf und Untergänge ist. Der Krater ist ein massiver Schildvulkan, der mehr als 75 % der Fläche der Insel einnimmt. 

Wir übernachteten auf ca. 2000m bei einem kleinen Statepark und froren trotz Thermounterwäsche, die ganze Nacht.

29.12.16 (Ilona)

 

Um 4:30 fuhren wir auf den Gipfel, um natürlich die ersten zu sein..

Dem war aber nicht so, der eine Parkplatz war bereits voll und es hatte unglaublich viele Leute.

So überlegten wir uns kurz ob wir nicht einfach wieder gehen sollen.

Wir warteten im aufgewärmten Auto bis es Dämmerte und liefen dann, um dem Touristenandrang auszuweichen, ein wenig den Hügel hinauf. Da es ca. minus 2 Crad hatte und eiskalt war, waren wir froh uns ein wenig bewegen zu müssen.

Als die Sonne dann oben war und es langsam ein wenig wärmer wurde, gingen wir drei Stunden im Kratergebiet wandern.

Dort hatte es keine Menschen mehr und wir konnten in aller Ruhe diese Natur des Kraters erkunden und bestaunen.

Darauf fuhren wir wieder ins „Flachland“, gingen einkaufen und begannen die bekannte Hanaroute vom Norden in den Osten zu fahren. Sie ist 103,6 km lang und man überquert bis nach Hana über 54 Brücken.

Nach ca. 2,5 h Fahrt mit verschiedenen kurzen Spaziergängen bei Aussichtspunkten und Wasserfällen kamen wir bei einem einfachen, gemütlichem Campingplatz namens Kipahulu Campground an und verbrachten dort einen gemütlichen Grillabend.

Schenksche Info: Kobe beef, Knoblibrot und Salat.

30.12.16 (Ilona)

 

Früh morgens wanderten wir ein paar Stunden zu den Waimokufalls. Anschliessend besuchten wir noch die seven secret pools, bei denen es mehrere Bademöglichkeiten gibt. Da wir schon länger nicht mehr geduscht hatten kam diese Wanderung eigentlich ganz gelegen. Meine Begeisterung hielt sich aber trotzdem in Grenzen, denn mir war es etwas zu kalt und ich wollte lieber gleich in den Süden.

Angekommen bei den Schwimmbecken standen wir wieder einmal vor einigen Schildern.

Es war aufgrund des zu hohen Wasserstandes abgesperrt, was wiedermal recht übertrieben war. Philip gab nicht so schnell auf und suchte nach mehreren Bademöglichkeiten.

Da aber das Wasser in dieser Jahreszeit sehr trüb und kalt ist, liess er es dann auch bleiben.

Weiter ging es Richtung Süden und wir wussten, dass der untere Teil dieser Hanastrecke, nicht asphaltiert ist und Mietfahrzeuge diese meiden sollen. Es ist nicht direkt verboten aber man hat dafür keine Versicherung. Wenn du also eine Panne oder sonst etwas hast, holt dich da niemand ab, und der Schaden muss aus eigener Tasche bezahlt werden.

Wir informierten uns zuvor nochmals beim Statepark über die Strassenverhältnisse und beschlossen darauf, dieses Abenteuer, Risiko einzugehen.

Ich machte mir schon im Voraus keine Sorgen, denn schliesslich hatte ich für solche Fälle einen schlauen Fuchs, ursprünglich gelernten Automechaniker dabei und ich wusste, dass wenn etwas schief geht Philip es bestimmt regeln, reparieren kann.

Denn das hat er mir seit wir uns kennen, schon viele Male bewiesen. Obwohl ich zuhause mein Auto doch immer in die Garage bringen muss, da er dafür keine Zeit aufwenden will :-( , ;-)

Die Strecke war halb so wild und wir waren froh sie gefahren zu sein, denn es war der schönste, eindrücklichste Teil dieser Route. Es ging nahe der Küste entlang, an schwarzen Stränden vorbei und durch eine leuchtend grüne Landschaft.

Da wir endgültig mal wieder eine Dusche nötig hatten, gingen wir zurück in den Süden und trotz der 40 Dollars pro Nacht, auf den Campingplatz.

Kaum unter der warmen Dusche und auf der Toilette dachte ich mir, dass sich das Geld bereits gelohnt habe.

Abends beim grillen (Kobe beef, Knoblibrot und Tomaten- Mozzarella Salat) lernten wir den Lehrer Eric aus Seattle kennen.

Mit ihm gingen wir mal wieder unseren besonderen Fähigkeiten nach und krachten durch. Wir hatten zusammen einen echt lustigen Bier/ Rum Abend bis früh in die Morgenstunden.

31.12.16 (Ilona)

 

Am Morgen nutzten wir das Internet bei der Reception. Dort lernten wir Cornelia und Marcel aus Bern kennen, die im gleichen Alter wie wir und ebenfalls am reisen sind. Nach dieser tollen Bekanntschaft beschlossen wir mit ihnen eine Silvestergrillparty zu machen und somit nochmals eine Nacht zu bleiben. Dafür mussten wir noch einkaufen. Als wir zum nächsten Laden fuhren und ich mich eigentlich der Navigation widmen sollte, kam plötzlich auf Philips Natel mehrmals nacheinander ein lauter Alarm. Völlig erschrocken, hielt ich es in meiner Hand und es stand nichts mehr darauf ausser:

Achtung in ihrer Umgebung: heavy flooding, Stärke: hoch. Zeit: in 15 Minuten.

Ich war völlig irritiert, konnte meiner Aufgabe, dem navigieren nicht mehr nachgehen und sagte nur noch zu Philip: „Halt an!, was, wenn das ein Tsunami ist!“ Wir parkierten bei einem grossen Geschäft auf einem Parkplatz und schauten uns um.

Der Himmel war sehr dunkel und es windete stark. Die Autos fuhren aber normal auf der Strasse und den Leuten merkte man nicht an, dass etwas aussergewöhnlich sein sollte. So bestellten wir beim Mexikaner an der Ecke etwas zu essen und beobachteten das Wetter. Später erfuhren wir, dass es im Norden derart stark geregnet hatte, dass sie die Road to Hana schliessen mussten. Und wieder mal dachten wir uns, erstaunlich wie unterschiedlich das Wetter auf diesen kleinen Inseln ist.

Am Abend grillten wir dann zusammen mit Cornelia und Marcel, Eric, Anna und ihrem Freund aus Deutschland und einem kanadischen Paar gemütlich direkt am Strand.

Lange verbrachten wir die lustige Nacht noch mit den Bernern und Eric, was echt toll war. An dieser Stelle wünschen wir Euch für eure weitere Reise alles Gute, weiterhin tolle Erlebnisse und hoffentlich bis bald mal wieder!

01.01.17 (Ilona)

 

Noch im 2016 haben wir mit Zuversicht fürs neue Jahr für früh morgens einen Schnorchelausflug gebucht. Als hätten wir jetzt keine Kater mehr. Nach drei Stunden Schlaf kämpften wir uns aus unserer Matratze und fuhren zum Hafen. Das Frühstück war bereits eine Freude. Es gab natürlich nur süsses aber keinen Kuchen, sondern Plunder und die mag ich besonders gerne.

Der Schnorcheltrip wäre eigentlich zu einem sehr schönen Riff im Krater der Insel Molokini gegangen. Den Wellengang haben wir aufgrund der Müdigkeit noch stärker empfunden und kurz nachdem wir losgefahren sind, kam die Enttäuschung.

Der Captain gab durch, dass wir aufgrund des zu schlechten Wetters nicht zur Insel fahren können.

Wir werden aber an einem anderen schönen Ort schnorcheln gehen.

Wir fuhren darauf Richtung Westen zu einer Bucht. Als wir dort ankahmen, bemerkten wir, dass wir uns gleich vor dem Campingplatz befanden. Ja super! Dafür hätten wir nicht so viel bezahlen müssen, unseren Neujahrsrausch ausschlafen und am Nachmittag vom Strand aus schnorcheln können. Es war dann aber doch schön, gab gute Chickenburger und wir bekamen danach 50% vom Preis zurückvergütet.

Nach einem Abendessen in Lahaina gingen wir an der Küste an denselben Platz wie in der ersten Nacht, sozusagen in Alex`s Wohnzimmer denn er lag bereits in seiner Hängematte.

Wir legten uns früh hin da wir die letzten zwei Nächte noch immer in unseren Knochen spürten.

02.01.17 (Ilona)

 

 

Nachdem wir früh morgens unser fahrendes Wohnzimmer geräumt hatten hinterlegten wir die Luftmatratze beim nahegelegenen Campingplatz und machten uns auf den Weg zum Flughafen.  

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