Kauai 19.12. - 26.12.16

19.12.16 (Ilona)

 

Kaum abgeflogen kamen wir nach 40 min. In Kauai an und das Spiel begann wieder von vorne:

Gepäck abholen, Autovermietung aufsuchen, nach Osten (Kapaa) zur Airbnb Unterkunft fahren.

Diesmal wie gebucht mit einem Chevrolet Spark.

Angekommen in einem grossen, gemütlichem Haus, stilvoll eingerichtet legten wir uns nach einem Bier ins Bett.

Kauai ist mit einem Alter von ungefähr sechs Millionen Jahren die älteste Insel des Archipels. Aufgrund ihrer unglaublichen Vegetation wird sie auch als die Garteninsel bezeichnet.

Auf einer Fläche von knapp 1435km² bietet sie eine Vielfalt von Landschaftsformen und beherbergt etwa 64` 000 Einwohner. Der Tourismus ist im Vergleich zu Oahu, Maui und Big Island weniger ausgeprägt.

Die Inselhauptstadt ist Lihu`e mit 6``100 Einwohnern und der höchste Punkt der Insel, ist der Kawaikini mit 1598 m.

20.12.16 (Ilona)

 

An unserem ersten Tag wollten wir uns wieder mal die Füsse vertreten und fuhren in den Norden zum Haena Statepark, wo sich der Kalalautrail befindet.

Dort angekommen erfuhren wir von 6 Schildern und einer unsympathischen Frau, dass der Trail aufgrund Wartungsarbeiten zur Zeit geschlossen sei.

Da gab es nichts zu rütteln und wir verbrachten den Tag einfach mal gemütlich am Strand.

Während ich eine Hawaiianische Hochzeit am Strand stalkte langweilte sich Philip, er hatte bereits genug vom herumliegen. Aber das war kein Problem, denn er findet sehr schnell eine Beschäftigung und durchsuchte den anliegenden Wald nach Baumaterial. So bastelte er ein kleines Wasserrad das ab jetzt als Wellenkraftwerk genutzt werden kann. Viele vorbeilaufende hatten Freude daran, doch keiner wollte den bald produzierten Naturstrom kaufen. Dank dem neu erlangten Geschäftszweig, erhofften wir uns, einige Einnahmen und gingen zuversichtlich in eine, für amerikanische Verhältnisse, wirklich gute Pizzeria.

21.12.16 (Ilona)

 

Nachdem wir wieder mal ausgeschlafen hatten, ich glaube das müsste ich gar nicht mehr erwähnen, gingen wir eine Schnorchel und Whalewatching Tour buchen, die zugleich noch die Besichtigung der Na Pali Coast beinhaltete. Die Preise hauten uns ein weiteres mal aus den Socken, 130$ p.P.

Doch da es ein schönes Riff und Humpback Whale Season war und wir diese Kolossen auf keinen Fall verpassen wollten, buchten wir.

Es ist mir bewusst, dass diese Aussage jetzt nicht wirklich passt aber: "Man gönnt sich ja sonst nichts". ;-)

Das mit dem sich etwas gönnen übertrieben wir dann ein wenig und gingen um unsere weitere Schnorchelausflüge festhalten zu können, eine Go Pro kaufen. Schliesslich war ja auch bald Weihnachten und ja, man findet immer einen Grund um es schön zu reden :-).

Als wir unser Kaufwahn beendeten, besichtigten wir noch die Wailuafalls und gingen darauf ab nach Hause, um unsere Ferienleibspeise Spaghetti Bolognese zu kochen.

Wichtig zu wissen: Philip kocht, egal wo, die beste Spaghetti Bolognese!

22.12.16 (Ilona)

 

Der Kalalautrail hatte wieder geöffnet.

Nicht gleich wie bei Machu Picchu aber doch mit zu vielen anderen Touristen wanderten wir los.

Die Natur des Trails ist unglaublich schön und vielfältig. Zuerst ging es durch den Wald in die Höhe auf ca. 200 Meter. Dann der Küste entlang durch den abwechslungsreichen leuchtend grünen Regenwald. An einem abgelegenen Strand mit gewaltigen Wellen fällt eine Tafel auf, welche mit einer simplen Strichliste, die geforderten Todesopfer zählt. Der aktuelle Zwischenstand war, so glaube ich, 86. Dennoch hatte es einige Touristen die in den Wellen der Küste entlang versuchten in eine Höhle zu klettern. Ja, irgendwann wird es vermutlich leider eine zweite Tafel brauchen, die für weitere Striche Platz bietet. Der Trail führt dann weiter einem Flusslauf entlang bis in eine Höhe von 600m.

Da es sehr matschig war und teilweise steil ist, sind Wanderschuhe eine wichtige Voraussetzung.

Viele Touris kapieren dies in Hawaii aber nicht, ob da das Schild fehle, fragte ich mich...

Irgendwie stellen sich alle nur Palmen und Sand vor. Dass man in Hawaii aber unglaublich viele, auch anspruchsvolle, Wanderungen machen kann realisieren sie erst wenn sie dort sind.

So sahen wir bei dieser Wanderung eine richtige Vielfalt von Schuhen: Flip Flops, Sneakers, tiefe und hohe Sandalen, Badeschuhen, Geräteschuhen bis zu den Zehenschuhen. Und wenn es dann gar nicht mehr ging, Barfuss.

Für uns war es amüsant ihnen zuzusehen, wie sie kaum vorwärts kamen, ausrutschten und in den Match fielen.

Da der Wanderweg immer wieder über den Fluss führt, mussten wir einige male springend von Stein zu Stein diesen überqueren und ein wenig klettern, was richtig Spass machte.

Nach drei Stunden abwechslungsreicher Wanderung mitten in den Tropen, kamen wir beim 230 m hohen Wasserfall Hanakapi' ai an.

Philip dem das Wasser eigentlich auch zu kalt war, liess es sich nicht entgehen und ging darunter baden.

Um 17.00 machten wir uns müde auf den nach Hauseweg zu unserem wartenden Bologneseresten.

23.12.16 (Ilona)

 

An diesem Tag mussten wir um 5.30 Uhr aufstehen da um 7.00 Uhr unsere Schnorcheltour zur Na Pali Coast begann.

Kaum auf dem Catamaran waren wir wach, denn das Meer hatte einen sehr starken Wellengang und das Boot sprang auf und ab.

Dank Stugeron, konnten wir das wegstecken.

Zu Beginn gab es ein Frühstück und ich hoffte so sehr auf einen Schockigipfel. Ja das sind so gewisse Gelüste, die ich immer mal wieder habe.

Eigentlich wusste ich bereits im Vorhinein, dass es das bestimmt nicht geben wird, doch die Hoffnung stirbt zuletzt. So gab es beim „continental breakfast“ doch leider nur Kuchen, Kuchen und nochmals Kuchen.

Jänu, ich war ja auch nicht wegen dem Essen da.

Es dauerte nicht lange und wir sahen unzählig viele Delfine. Oh wie ich sie liebe, ich habe mittlerweile schon einige Delfinerlebnisse gehabt, aber ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Ich werde so kribblig und zapplig wie ein Kind, welches das erste mal sein eigenes Feuerwerk zünden darf oder an Weihnachten auf die Geschenke warten muss.

Ja halt einfach ein wunderschöner, riesiger Dopaminausschuss.

Beim schnorcheln begegneten wir dann sogar noch einer Schildkröte und konnten unsere Go Pro das erste mal ausprobieren. Nicht von nahem, aber auch das Wasser spritzen und die Schwanzflosse eines Wals bekamen wir zu Gesicht.

Nach 5 1/2 h kamen wir recht benebelt, vom Wellengang, wieder im Hafen an und fuhren nach einer kurzen Pause noch an einige Strände der Southshore.

Auch auf der kleinen Insel Kauai, welche am meisten Niederschlag in Hawaii misst, sind die unterschiedlichen Wetterzonen sehr eindrücklich. Während es in den höheren Bergen praktisch täglich regnet, ist der Osten und der Norden häufig am Nachmittag bewölkt und es im Süden fast immer sonnig und strahlend blau ist. Es ist ziemlich spannend, dass man auf einer Insel, auf welcher mit dem Auto alles  innerhalb 2 h erreichbar ist, so unterschiedliche Wetterlagen vorhanden sind.

24.12.16 (Ilona)

 

Ausser das uns alle Merry Christmas wünschten, man überall das Lied „Let it snow“ hörte und alle Gärten mit kitschigem Weihnachtsschmuck geschmückt waren, hatten wir keinerlei Weihnachtsstimmung.

Also sind wir für eine sogenannte „must have seen“ Wanderung in Kauai zum Waimea Canyon gefahren.

Der Waimea Canyon wird auch „Grand Canyon des Pazifik“ genannt.

Obwohl dieser Canyon nicht so gross oder so alt ist wie sein Bruder in Arizona, ist dieses geografische Wunder auf Hawaii einzigartig.

Mit seinen 22 km Länge bietet der 1,6 km breite und über 1097 m tiefe Canyon von seinen Aussichtspunkten aus einen hervorragenden Blick auf Bergspitzen, zerklüftete Felsspalten und tiefe Felsschluchten.

Kilometerweit reicht der Blick bis in das Inland.

Wir wanderten insgesamt 5 1/2 Stunden. Zuerst durch das karge, farbenreiche, felsige Gebiet und dann mitten im tropischen Wald, an bunten Blumen, Pflanzen und Wasserfällen vorbei.

Unsere Airbnb Vermieterin Tiffany hatte uns bereits am Morgen zu einer Weihnachtsparty mit ihren Freunden in unserer Unterkunft eingeladen. Da wir keine wirkliche Vorstellung davon hatten, waren wir lange unentschlossen ob wir daran teilnehmen sollen.

Schlussendlich gingen wir und waren bereits in der ersten halbe Stunde froh darüber. Eine Weihnachtsparty, mal anders als wir es kennen. Es waren ca. 20 Personen überall im Haus verteilt. Ein riesiges Buffet mit Snack's, Salaten, Schinken und frisch geschossenem Hirschfleisch. Dazu laute Musik und im Garten ein Feuer. Ja eine Homeparty genau nach unserem Geschmack. So verbrachten wir die Nacht mit viel Bier, einigen Raketen und offenen, freundlichen Leuten. Um Mitternacht spielten wir, das bei ihnen traditionelle Trinkspiel, Jenga. Es beinhaltet nichts mehr als ein Jenga zu ziehen und eine Aufgabe machen zu müssen.

Wer „Wenn ich du wär“ kennt, kann sich darunter etwas vorstellen.

Dazu muss ich nicht mehr sagen ausser, es war sehr spassig und die Party ging bis früh in den Morgen hinein.

25.12.16 (Ilona)

 

Um 9.00 Uhr mit einem brummenden Schädel aufgewacht hörte ich laute Musik im Haus und ich dachte nur: Oh nein, wieso sind da noch so viele Leute im Haus, gingen die nicht ins Bett oder kennen die Hawaiianer den Begriff Kater nicht.

Es stellte sich in Kürze heraus, dass die Party nochmals einen Tag weiter geht. Ja Weihnachtspartys sind bei ihnen eben wie bei uns Openair oder Hochzeitsfeiern.

Wir überlegten uns wie wir aus diesem Haus kommen ohne jemandem zu begegnen, denn es gibt ja nichts anstrengenderes als mit einem Affenkater Leuten zu begegnen und mit denen Smalltalks zu führen und dies besonders, auf eine Fremdsprache.

Nichts desto trotz mussten wir da durch. In der Küche angekommen hatte es bereits wieder ein Buffet und biertrinkende Menschen. Nach einem kurzen good morning, fine and you bla bla bla, ging es ganz schnell zum Kühlschrank.

Wir nahmen unser Essen und fuhren an den nächsten Strand um in aller Ruhe Energie zu tanken.

Anschliessend gingen wir an einige Strände in den Süden und darauf an den abgelegenen Kawailoabeach. Um zu der Bucht zu gelangen muss man eine nicht asphaltierte Strasse, Holperpiste mit vielen Schlaglöchern und Höhenunterschiede fahren oder anhalten und zu Fuss weitergehen. Da wir ja ein kleines Auto hatten und solche Abenteuer mögen, entschieden wir, die Fahrt auf uns zu nehmen. Dank des kurzen Radstandes und der trockenen Wetterverhältnisse ging es gar nicht mal so schlecht, doch mit unserem eigenen wären wir die Strecke klar nicht gefahren.

Unterwegs nahmen wir zwei Spaziergänger mit, worauf wir schnell ins Gespräch kamen und zusammen die Zeit am Strand verbrachten. Ann-Katrin und Bernhard, ein liebevolles und sehr aufgeschlossenes Paar aus Berlin.

Wir beschlossen zusammen essen zu gehen und verbrachten den Abend mit tollen Gesprächen. An dieser Stelle vielen Dank Euch beiden für den tollen letzten Abend in Kauai und wir freuen uns, euch hoffentlich bald mal wieder zu sehen.

1 Kommentare